Bei seiner Sitzung am 26.02.2020 hat der Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Tourismus (BKST) der Stadt Mosbach mehrheitlich für eine Erhöhung der Benutzungsgebühren der städtischen Mediathek gestimmt. Zusammen mit einer weiteren Kollegin aus der SPD-Stadtratsfraktion habe ich gegen den Beschluss gestimmt. Aus den Reihen der CDU gab es eine einzelne Stimmenthaltung.
Nach dem Beschluss zahlen Erwachsene ab 01.05.2020 nun 20 Euro statt bisher 18 Euro jährlich. Ermäßigungsberechtigte zahlen 10 statt bisher 9 Euro, ein „Schnupperausweis“ für drei Monate kostet dann 7 statt bisher 6 Euro. Damit liegt das Preisniveau nun knapp über dem der Mediathekt der Stadt Heilbronn (so lautete zumindest die Information in der Sitzung).
Und genau hier liegt der Knackpunkt: In der Konkurrenzsituation! Die Einrichtung in der Großstadt Heilbronn bietet weitaus mehr Medien. Ferner bietet die Gemeindebücherei der Nachbargemeinde Obrigheim ebenfalls ein modernes Ambiente, dem Vernehmen nach einschließlich der modernen „On-Leihe“, für weniger Gebühren und kann auch von Bürgerinnen und Bürgern aus Nachbargemeinden wie Mosbach genutzt werden.
Dass die Mediathek Mosbach mit ihren Leistungen den Preis von 20 Euro im Jahr „wert“ ist, steht für mich außer Frage. Dennoch spielt der Vergleich eine Rolle. Gerade Obrigheim ist für viele Bürger/innen, besonders in den Außenstadtteilen Diedesheim und Neckarelz, sogar schneller erreichbar als die Mediathek in der Mosbacher Kernstadt. Ferner bringt die Erhöhung nur einen sehr geringen Mehrertrag für die Stadt als Betreiber.
M.E. hätte, auch vor dem Hintergrund des Bildungsauftrags, hier auf eine Erhöhung verzichtet werden oder diese zumindest unterhalb des Preisniveaus der Stadt Heilbronn bleiben sollen. Abwarten macht eben manchmal durchaus Sinn, zumal wenn man auf einem Feld mehrerer, mitunter deutlich größerer Anbieter unterwegs ist.