Es ist zunächst einmal Fakt, dass auf dem Areal der ehemaligen Neckartal-Kaserne heute ein Recycling-Betrieb angesiedelt ist, der diese Fläche auch käuflich erworben hat. Das ist von der kommunalen Politik nun nicht mehr zu ändern. Es geht mir nicht darum, andere in einer Thematik schlecht aussehen zu lassen – dennoch will ich auch nicht für etwas in politische Mithaftung genommen werden, was ich von Anfang an nicht unterstützt habe. Eine (wenn auch nur zeitweilige) Deponierung gefährlicher „Sonderabfälle“ – im Volksmund sagt man auch einfach „Giftmüll“ dazu – wäre niemals möglich geworden, wenn der Gemeinderat damals meiner Haltung gefolgt wäre.
Ich habe damals dafür geworben, dass auf diesem Gebiet eine naturnahe Nachnutzung stattfindet – dass die Stadt dieses Gelände selbst kauft und entwickelt. Möglichkeiten einer gewinnbringenden Neugestaltung hätte es viele gegeben. Und ja, ich war der einzige heute amtierende Stadtrat, der 2014 gegen den Aufstellungsbeschluss gestimmt hat, der dem Recycling-Betrieb den Weg für seine Niederlassung auf dieser Fläche geebnet hat. Ein Bürgerrat hatte im Vorfeld eine Mischnutzung gefordert, die hier jedoch allenfalls künstlich herbeigeführt wurde. Auch die AL/Grünen haben (leider) für diese Gewerbeansiedlung in unmittelbarer Nähe eines Wasserschutzgebietes votiert.
Ich zitiere einfach aus dem Bericht der Autorin Ursula Brinkmann in der Rhein-Neckar-Zeitung, Lokalausgabe Mosbach, vom 10. Oktober 2014:
(…) Konkret: die Mosbacher Räte stimmten nahezu einhellig für einen „Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Konversion Neckartal-Kaserne“. Nur einer war dagegen: Für Frank Heuß (SPD) ist „die vorgesehene gewerbliche Nutzung ein Fehler und eine vergebene Gestaltungschance“ (…)
Klarer kann es kaum formuliert sein und die Geschichte gibt mir nun früher als geahnt Recht. Für den Recycling-Betrieb hätte es in Mosbach sowie im Rahmen interkommunaler Gewerbegebiete im Umfeld auch andere Entwicklungsflächen gegeben (aber wohl eher ohne ein Geschäftsfeld Sonderabfälle!).
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass etwa Mitte 2018 eine recht frühzeitige Information der Gemeinderäte Mosbach und Neckarzimmern über die geplante Ausweitung der Geschäftstätigkeit im besagten Bereich Sonderabfälle erfolgte – jedoch hatte man bei dieser Sitzung, die in Räumlichkeiten auf dem Gelände der ehemaligen Neckartal-Kaserne stattfand, strenge Nichtöffentlichkeit angeordnet. Mithin konnte (durfte) kein Stadtrat die Bürger informieren.